Chitwan / Nepal
23. Juli 2023 – 26. Juli 2023
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In aller Früh starteten wir den Trip von Kathmandu nach
Chitwan. 160 km oder eine Autostunde, wie man in Deutschland sagt, standen
zwischen uns und dem Eden Jungle Resort, welches wir zwei Tage zuvor gebucht
hatten. Etwas überrascht waren wir dann aber doch, als uns offenbart wurde,
dass wir für diese Strecke 5h30min brauchen würden. Als wir die Stadt
verließen, wurde uns auch klar warum: Die Straße war in einem schrecklichen
Zustand. Asphalt war purer Luxus und fand sich nur stellenweise unter uns
wieder. Für die ersten 20 km benötigten wir etwa zwei Stunden, was 10 km/h wären
und uns sogar bei einem Marathon langsam aussehen lassen würde.
Nichtsdestotrotz erreichten wir unser Resort in einer kleinen Ortschaft namens
Sauraha pünktlich zum Mittagessen. Am frühen Abend startete dann auch das
Abendprogramm. Um 17 Uhr Sightseeing in der naheliegenden Umgebung, gegen 20
Uhr wurde uns ein Kulturprogramm im Ort gezeigt, welches aus tanzenden Locals
bestand. Das war spannend anzusehen, aber ich war schon recht müde, sodass
nicht mal mehr eine Feuershow etwas daran ändern konnte. Wir retteten uns aber
bis zum Abendessen und gingen dann gleich ins Bett, denn am nächsten Morgen
wartete der Jungle Walk auf uns.

Um in den Jungle zu kommen, mussten wir mit einem kleinen
Kanu einen Fluss überqueren und dann stapften wir auch schon durch das
Dicklicht. Unsere zwei Guides hatten ein erstaunliches Wissen über die
Lebewesen und Pflanzen vor Ort. Wir konnten einiges aufsaugen, vor allem wie
wir uns bei wilden Tieren verhalten sollen. Zumindest bei den fünf Gefährlichsten:
Elefanten, Tiger, Rhinos, Krokodile und Wasserbüffel, in der Reihenfolge.
Abgesehen davon, dass bei jedem Tier ein anderes Verhalten gefragt ist,
überraschte mich vor allem, dass hier Elefanten mehr Menschen das Leben kosten,
als es Tiger oder Krokodile tun. Über Tiger lernten wir, dass sie im gesunden
Zustand für Menschen keine Gefahr sind. Sind sie verletzt, alt oder krank und
können ihre Beute nicht mehr verfolgen, wird dann auf Nutztiere oder Bauern
zurückgegriffen. Letzteres kommt im Park und Umgebung ca. 3-mal im Jahr vor,
was uns nun auch nicht zwingend beruhigte. Wir stießen auf wunderschöne Vögel
und sahen sogar einen Haufen Rhinos, die in einem kleinen Teich Abkühlung
fanden.

Nach dem Walk stärkten wir uns wieder und machten eine
Kanufahrt, wo wir ausgewachsene Krokodile, nicht weiter als drei Meter von uns entfernt,
passierten. Das Schwanken des kleinen Kanus erhöhte das Wohlbefinden nur
bedingt. Während ich alle 5 Sekunden Fluchtrouten aus dem Wasser abcheckte, war
Angi ganz entspannt und genoss das Abenteuer in vollen Zügen. Später an Land
ging es ihr dann aber langsam wieder schlechter: Sie hatte sich etwas
eingefangen, was sie aber nicht davon abhielt, mich auch noch bei der kommenden
Safari Fahrt zu begleiten. Zuvor mussten wir jedoch über einen Feldweg retour
zu unserem Resort marschieren. Dabei machte unser Guide eine sehr spannende
Entdeckung: Abdrücke einer Tigerpfote im Matsch. Nicht älter als ein paar
Stunden, war es laut Guide sehr wahrscheinlich, dass er noch in der näheren
Umgebung umherstreifte oder uns gerade beobachte (sehr beruhigend 😉).
Bei der Jeep Safari gab es dann vor allem wunderschöne Vögel, wilde Rehe und
sogar Wildschweine zu beobachten.
Im Zimmer angekommen ging es Angi dann gar nicht mehr gut,
sie skipte sogar das Abendessen. Daraufhin düste ich zur nächsten Pharmazie, um
einen Fieberthermometer und Elektrolyte zu besorgen. Die Befürchtungen wurden
wahr: Angi hatte Fieber. Also suchte ich den Besitzer auf und bat ihn, uns eine
Nacht zu verlängern, damit sich Angi erholen konnte, was auch problemlos
funktionierte.
Am kommenden Tag fiel nach einem starken Gewitter der Strom aus und somit
mussten wir bei hohen Temperaturen uns irgendwie bei Laune halten. Am späten
Nachmittag kam dann die Erlösung und wir konnten uns wieder kühlen und
auskurieren.
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