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#15 Ich bau´ mir ein Schloss...!

Jaipur / Indien

verFASSer: Angela

05. August 2023 – 11. August 2023

In Jaipur angekommen wurde es bereits dunkel und wir mussten wie immer durch die halbe Stadt fahren, um zu unserem Hotel zu kommen. Vom Bahngleis weg Richtung Metro wurden wir von einem Tuktuk-Fahrer belästigt, welcher immer wieder auf uns einredete, wohin wir wollen; er uns einen guten Preis machen würde; die Metro teurer wäre und bla bla so weiter. Er ließ erst dann locker, als Michi ihm mit der Polizei drohte – stellte sich heraus, dass ein paar Meter weiter tatsächlich eine Polizeistation war!

Dann ging es mit der Metro zur Endstation und anschließend wollten wir mit dem Bus AC1 weiterfahren, dieser hatte allerdings wieder Verspätung. Das war wieder ein klassisches TB72-Erlebnis (siehe Blogeintrag #5 Zwischen Archäologie und Museumskatzen). Auch dort wurden wir wieder von einem Haufen Tuktuk-Fahrern angesprochen, es war zum Glück aber keiner mehr so aufdringlich, wie jener beim Bahnhof. Hätten Michis Magenkrämpfe ihn nicht wieder in die Knie gezwungen, wären wir die knapp 40 Minuten locker zu Fuß gegangen, allerdings beschlossen wir aufgrund der Schmerzen dann doch, den schnellstmöglichen Weg zum Hotel zu nehmen: Ein Tuktuk musste her.

Wir haben bei der Fahrt bestimmt draufgezahlt und die Strecke war ab und zu so holprig, dass wir uns den Kopf am Blechdach stießen, aber knapp 20 Minuten später waren wir dann im Hotel und Michi konnte sich endlich von dem anstrengenden Tag erholen. Fieber hatte Michi zum Glück keines, aber er war auch am nächsten Tag noch nicht ganz auskuriert, weshalb wir erstmal einen Tag Pause einlegten.

Jal Mahal
Als es ihm dann langsam wieder besser ging, gingen wir auf Erkundungstour durch Jaipur: Zuerst ging es zu Fuß zum Jal Mahal (übersetzt: Wasserpalast), welcher als Jagdpalast für Enten verwendet wurde. Der Wasserspiegel des Sees, welcher den Palast umgibt, ändert sich aber ganzjährig und während der „Trockenzeit“ wachsen dort auch Bäume, Sträucher und Gräser. Während unseres Besuchs (Monsunzeit) sahen wir daher nur die Baum- und Sträucherwipfel und die Spitzen der Gräser.

Anschließend ging es zum Amber Fort, welches wir nach einer knapp 15minütigen, recht wilden Fahrt mit dem Bus erreichten. Das Amber Fort wurde am gleichen Hügel wie das Jaigarh Fort erbaut, allerdings liegt das Amber Fort ein wenig darunter und überblickt den angrenzenden Maota-See. Wir beließen es heute beim Besuch des Amber Fort mit seinem Spiegelsaal: Der Spiegelsaal oder auch Spiegelpalast ist wohl das Highlight der ehemaligen Festung und wird heute streng von Security-Personal bewacht, damit niemand das aufwendige Mosaik aus Spiegeln und bunten Steinen berührt. Zwischen dem Mosaik findet man auch Malereien oder gemeißelte Blumen und direkt nebenan findet man wunderschöne, bunte Fenster, die jeweils eine Geschichte zu erzählen scheinen. Auch hier waren Michi und ich wieder ein oft fotografiertes Motiv und zur Abwechslung durften wir nun auch manchmal hinter der Kamera stehen und ein paar Fotos für andere Leute machen.

Michi Spiegelzimmer   Angi Spiegelzimmer

Barbie
Dass unsere Kamera jeden Tag im Einsatz ist und dadurch wohl auch schon ein paar Gebrauchsspuren vorhanden sind, merkte man spätestens heute, als wir Schmutz auf dem Sensor entdeckten. Ärgerlich, aber glücklicherweise gab es in Jaipur mehrere Reparaturservice-Läden und unsere Kamera wurde kurzerhand bei solch einem vorbeigebracht. Die Reinigung dauerte ein paar Stunden  und wir konnten die Kamera am nächsten Tag wieder abholen – Also beschlossen wir, durch den World Trade Park im Süden der Stadt zu bummeln und entschlossen uns kurzerhand, erneut das Kino aufzusuchen: Heute war Barbie an der Reihe. Zugegeben, es war recht leichte Kost, aber trotzdem sehr unterhaltsam und zwischendurch auch ein wenig tiefgründig.

Babyaffe beim Galta JiEs war schon spät, als wir wieder in unserem Hotel ankamen und unser Rezeptionist konnte es nicht wirklich verbergen, dass er ein wenig auf uns angefressen war. Weniger aber, weil wir so spät zurückkamen, sondern mehr, weil wir es heute erneut nicht zum Gewürz – und Teeladen seines Bruders geschafft hatten. Es sollte uns natürlich nicht kümmern, weil er sich offenbar ein Geschäft mit uns erhoffte, aber wir taten ihm den Gefallen und schauten am nächsten Tag dort vorbei. Allerdings erst, nachdem wir mit dem Tuktuk zum Galta Ji, einem Tempel, der in eine Felsspalte in der Nähe von Jaipur gebaut wurde, gefahren waren und dort die Gegend unsicher machten. Dort haben wir uns aber verlaufen (fragt nicht, wie das passieren konnte – wir wissen es selber nicht genau) und sind eine knappe Stunde Richtung „Amagarh Fort“ spaziert. Zu unserer Verteidigung: Es fand an diesem Tag beim „Amagarh Fort“ ein indisches Fest mit lauter Musik statt und es waren einen Haufen Menschen unterwegs; da kann man sich halt mal vertun! 😉

Beim Gewürz- und Teeladen durften wir uns durch die verschiedenen Gewürze schnüffeln und auch ein paar Teesorten verkosten. Typisch indisch durfte aber eine klassische „Masala Chai“-Gewürzmischung nicht im Einkaufskörbchen fehlen!

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