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#18 In Stein gemeißelt

Aurangabad / Indien

verFASSer: Angela

16. August 2023 – 18. August 2023

Steinschnitzereien
Auch von Indore nach Aurangabad ging es wieder mit dem Nachtbus. Dieses Mal mit einem Non-AC-Bus, bei dem wir die ganze Nacht das Fenster offen hatten. Wir haben aber wesentlich besser geschlafen, als im letzten Bus und starteten deshalb umso fitter in die Erkundungstour der Ellora-Caves!

Die Ellora-Caves befinden sich knapp 30 km außerhalb von Aurangabad und obwohl es bestimmt günstige Taxis oder Bustouren gibt, die eine Tour dorthin anbieten, entschieden wir uns für den öffentlichen Nahverkehr. Am Busbahnhof ging die Reise dann erst so richtig los: Als der Bus einfuhr bildete sich binnen Sekunden eine Traube an Menschen um den Eingang und ein paar stopften all ihr Hab und Gut durch die Fenster, um so einen Platz zu ergattern (hatte ich im Blogeintrag „#13 Kulturschock in der zweitgrößten Stadt der Welt“ beschrieben).

Michi und ich gaben uns schon mit einem Stehplatz zufrieden (wir waren froh, dass wir überhaupt Platz hatten) und bekamen nach ¼ der Strecke auch einen Sitzplatz. Das Aussteigen bei den Ellora-Caves war dann in etwa gleich spannend wie das Einsteigen: Wie bereits erwähnt fuhren nämlich nur Einheimische mit diesem Bus, welche überall hin aber nur nicht zu den Ellora-Caves fahren. Und da der Bus bei unserer Station noch immer recht voll war und besonders am Eingang viele Leute am Boden saßen, wurden wir praktisch über die Mitfahrenden hinausgereicht – Der Reisebegleiter war aber recht nett und half uns beim Aussteigen, indem er den Leuten anwies, auf die Seite zu rutschen.

Ellora-Caves:

Deckenmalerei
Die Ellora-Caves bestehen insgesamt aus über 100 verschiedenen Höhlen und Höhlensystemen, 34 davon wurden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dazu zählen Höhlen in den verschiedensten Größen und Ausführungen. Viele von ihnen enthalten eine Buddha-Statue oder andere Gottheiten und Darstellungen; man findet oft Säulen, in welche irrsinnig feine Verzierungen geschnitzt wurden und wenn man genau hinsieht, findet man in ein paar Höhlen sogar noch Überreste von Wand- und Deckenmalereien. Viele der Höhlen sind sehr gut erhalten, bei einigen musste mit Beton nachgeholfen werden oder sind für die Besucher generell versperrt. Der Besuchermagnet ist aber der Kailasha-Tempel! Der buddhistische Tempel am Eingang der Ellora-Caves wurde in den Felsen gebaut und ist teilweise über 30 Meter hoch. Viele glauben, dass der Tempel aus nur einem Stein gefertigt wurde.

Kailasha-Tempe
Ein Achterl Wissen:

Die Ellora-Caves werden ca. ins Erste bis Anfang des zweiten Jahrtausends nach Christus datiert und umfassen die Einflüsse von Buddhisten, Hinduisten und Jainas, was auf die damalige Toleranz gegenüber verschiedenen Religionen schließen lässt. Seit 1983 gehören die Ellora-Caves zum UNESCO-Weltkulturerbe. Quelle: https://whc.unesco.org/en/list/243/

 

Wir hielten uns insgesamt knapp drei Stunden auf dem Gelände auf (wobei wir schon ein paar Höhlen ausgelassen hatten und die Letzten nur mehr schnell durchgegangen sind) und waren zum Schluss schon so erschöpft, dass wir auf dem Heimweg im Bus schliefen.

 

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