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#22 Regen, Regentröpfchen

Galle / Sri Lanka

verFASSer: Angela

02. September 2023 – 04. September 2023

Beruwala / Buddha Statue
Nach Colombo ging es weiter nach Galle und wir freuten uns wahnsinnig darauf, bis uns das Wetter aber einen Strich durch die Rechnung machte. Aber von vorne: Wir machten uns mit dem Bus auf in das kleine Dorf Beruwala, in welchem wir die riesige Buddhastatue „Kande Vihara“ besichtigen wollten. Nach einem Kilometer Fußmarsch mit vollem Gepäck kamen wir dort an, mussten aber feststellen, dass die Statue derzeit restauriert wird und daher komplett mit Baugeländern eingemacht ist. Der Spaziergang durch die „Hintergärten“ von Beruwala war aber trotzdem sehr schön und Michi musste sich alle paar Minuten meine empörten Kommentare dazu anhören, welche Pflanzen hier wild am Straßenrand wachsen, während ich sie daheim gerade mal so am Leben erhalte! (Grüße an dieser Stelle an meine Mama, die es geschafft hat, dass sich meine Dieffenbachie vermehrt!)

Neben Dieffenbachien wachsen hier aber auch Monstera, Efeututen, Grünlilien und Bogenhanfs – ein Paradies für Pflanzenliebhaber wie mich!

Beruwala / Michi + Babyhund
Nach dem Ausflug in die Natur stärkten wir uns und dann ging die Fahrt nach Galle weiter: Auf halber Strecke und gerade, als es schon finster wurde, fuhr der Bus aber eine andere Strecke und mir wurde etwas mulmig zumute. In der Nacht alleine durch eine Stadt zu spazieren ist das eine, aber mit einem Bus irgendwo ins nirgendwo und dann noch im Finstern hinzufahren, war wohl ein wenig zu viel für meine ausgeprägte Vorstellungskraft. Die anderen im Bus schien es weniger zu stören und tatsächlich kamen wir mit einer Stunde Verspätung in Walawwatta, einem Vorort von Galle, an. Es war sehr stürmisch und unser „Häuschen am Strand“ diente gerade mal zum Schlafen und als Windstopper, weshalb wir das Meeresrauschen und das Trommeln der Regentropfen aufs Dach auch noch beim Einschlafen hörten…

Galle Fort / Uhrturm
Das Wetter war auch am Vormittag des Folgetags nicht besser und auch Michi hat die Kälte ein wenig zugesetzt. Mit rinnender Nase und einem dumpfen Kopf machten wir uns aber trotzdem auf zum „Sea Turtle Hatchery Centre“, welches auf verletzte und frisch geschlüpfte Schildkröten aufpasst. Ich weiß aber nicht ganz, was ich davon halten soll…natürlich ist es gut, verletzte Tiere aufzunehmen, aufzupäppeln und dann wieder in die Natur zu entlassen, aber die Becken waren oft viel zu klein für die großen Tiere und enthielten zu wenig Wasser, als dass sie sich bewegen könnten. Auch heißt es, dass man Schildkröten nicht aufheben oder angreifen soll, weil sie dadurch gestresst werden. Prompt wurde aber eine Babyschildkröte aus dem Becken gefischt und uns gezeigt – der Mann meinte zwar, dass man sie kurz halten kann, ganz glaubwürdig war das aber nicht.

Dann ging es zum „Galle Fort“.  Heute sind nur mehr die Mauern rund um die ehemalige Burg erhalten sowie der Uhrturm und der alte Leuchtturm. Im Inneren gibt es nun eine Bank, Restaurants, Souvenirläden und auch einige Bewohner, die im „Fort“ ihren Lebensmittelpunkt gestalten. Ab und zu sieht man Kanonen und…Regenschirme?

Knutschendes Pärchen hinterm Regenschirm
In Sri Lanka ist es verpönt, sich in der Öffentlichkeit zu küssen oder Zuneigung zu zeigen, weshalb viele Pärchen das heimlich und hinter aufgespannten Schirmen machen. Das Sicherheitspersonal hat ein paar davon sogar verscheucht… Aha, jetzt wissen wir das auch! 😉

Über eine Treppe kamen wir dann hinunter zum Strand, wo wahnsinnig viele kleine und zerbrochene Korallen lagen und auch viele klitzekleine Krebse unterwegs waren! Während ich mit dem Fotografieren von Korallen beschäftigt war, verfolgte Michi die Wellen, bis ihn dann aber eine erwischt hat und ein Schuh unter Wasser stand. (Wie auch immer das passieren konnte..) …aber er wurde später noch einmal von einer Welle erwischt und dann stand er komplett im kalten Wasser. Vom Wind und Wasser gebeutelt suchten wir nach einem warmen Plätzchen zum Aufwärmen (und natürlich fürs Mittagessen) und kehrten anschließend wieder heimwärts. Unser Aufenthalt in Galle war voraussichtlich bis zum 05. September geplant, aber der Regen machte es unmöglich, irgendetwas zu besichtigen, ohne krank zu werden. Aus diesem Grund brachen wir unsere Zelte ab und zogen schon am nächsten Nachmittag weiter in den Norden.

Kleiner Krebs am Strand von Galle
Ein Achterl Wissen:

Sri Lanka kann man generell in zwei Wetterzonen einteilen: Den Nordosten und den Südwesten. Wenn zwischen Mai und September im Südwesten der Monsunregen wütet, dann ist es im Nordosten heiß und sonnig. Umgekehrt gilt das gleiche für Dezember bis März. Von März bis Mitte Mai regnet es auf der Insel recht wenig.


Beruwala / Weg zum Buddha

Einen Bus vom Vorort Galles´ abzupassen stellte sich recht schwierig heraus und als wir dann endlich von einem mitgenommen wurden, war dieser mit Menschen vollgestopft. Das Phänomen hatten wir öfters in Sri Lanka und besonders mit den großen Rucksäcken war die Fahrt recht mühsam. Oft konnten wir unsere Rucksäcke nämlich nicht in den Kofferraum werfen, sondern mussten sie umständlich unter einen Sitz quetschen oder (was toll war) den Rucksack neben dem Busfahrer platzieren. Dort gibt es nämlich einen kleinen Bereich, wo man Taschen oder eben Rucksäcke hinlegen kann. Einige Busse in Sri Lanka haben auch keine zwei Sitzplätze pro Seite, die durch einen Gang getrennt werden, sondern zwei Sitzplätze, dann einen schmalen Gang und dann drei Sitzplätze. Platz hat man aber eigentlich nirgends richtig, es sei denn man erhascht einen Fensterplatz.

Ein Achterl Wissen:

In Sri Lanka ist es, wie bereits erwähnt, nicht unüblich, dass man stehen muss, weil die Busse so voll sind. An dieser Stelle helfen sich die Passagiere aber gegenseitig aus, indem die sitzenden Personen die Taschen von den Stehenden halten. Auch uns wurde das einmal angeboten, zu diesem Zeitpunkt waren wir mit dem System aber noch nicht so betraut.

Die Wartezeit in Colombo überbrückten wir mit Essen und die Zähne wurden dann kurz vor Weiterfahrt am Straßenrand geputzt. Dann begann die lange Nachtfahrt nach Trincomalee!

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