Galle / Sri Lanka
verFASSer: Angela
02. September 2023 – 04. September 2023
Nach Colombo ging es weiter nach Galle und wir freuten uns
wahnsinnig darauf, bis uns das Wetter aber einen Strich durch die Rechnung
machte. Aber von vorne: Wir machten uns mit dem Bus auf in das kleine Dorf
Beruwala, in welchem wir die riesige Buddhastatue „Kande Vihara“ besichtigen
wollten. Nach einem Kilometer Fußmarsch mit vollem Gepäck kamen wir dort an,
mussten aber feststellen, dass die Statue derzeit restauriert wird und daher
komplett mit Baugeländern eingemacht ist. Der Spaziergang durch die
„Hintergärten“ von Beruwala war aber trotzdem sehr schön und Michi musste sich
alle paar Minuten meine empörten Kommentare dazu anhören, welche Pflanzen hier
wild am Straßenrand wachsen, während ich sie daheim gerade mal so am Leben
erhalte! (Grüße an dieser Stelle an meine Mama, die es geschafft hat, dass sich
meine Dieffenbachie vermehrt!)
Neben Dieffenbachien wachsen hier aber auch Monstera,
Efeututen, Grünlilien und Bogenhanfs – ein Paradies für Pflanzenliebhaber wie
mich!
Nach dem Ausflug in die Natur stärkten wir uns und dann
ging die Fahrt nach Galle weiter: Auf halber Strecke und gerade, als es schon
finster wurde, fuhr der Bus aber eine andere Strecke und mir wurde etwas mulmig
zumute. In der Nacht alleine durch eine Stadt zu spazieren ist das eine, aber
mit einem Bus irgendwo ins nirgendwo und dann noch im Finstern hinzufahren, war
wohl ein wenig zu viel für meine ausgeprägte Vorstellungskraft. Die anderen im
Bus schien es weniger zu stören und tatsächlich kamen wir mit einer Stunde
Verspätung in Walawwatta, einem Vorort von Galle, an. Es war sehr stürmisch und
unser „Häuschen am Strand“ diente gerade mal zum Schlafen und als Windstopper,
weshalb wir das Meeresrauschen und das Trommeln der Regentropfen aufs Dach auch
noch beim Einschlafen hörten…

Das Wetter war auch am Vormittag des Folgetags nicht besser
und auch Michi hat die Kälte ein wenig zugesetzt. Mit rinnender Nase und einem
dumpfen Kopf machten wir uns aber trotzdem auf zum „Sea Turtle Hatchery
Centre“, welches auf verletzte und frisch geschlüpfte Schildkröten aufpasst.
Ich weiß aber nicht ganz, was ich davon halten soll…natürlich ist es gut,
verletzte Tiere aufzunehmen, aufzupäppeln und dann wieder in die Natur zu
entlassen, aber die Becken waren oft viel zu klein für die großen Tiere und
enthielten zu wenig Wasser, als dass sie sich bewegen könnten. Auch heißt es,
dass man Schildkröten nicht aufheben oder angreifen soll, weil sie dadurch
gestresst werden. Prompt wurde aber eine Babyschildkröte aus dem Becken gefischt
und uns gezeigt – der Mann meinte zwar, dass man sie kurz halten kann, ganz
glaubwürdig war das aber nicht.
Dann ging es zum „Galle Fort“. Heute sind nur mehr die Mauern rund um die
ehemalige Burg erhalten sowie der Uhrturm und der alte Leuchtturm. Im Inneren
gibt es nun eine Bank, Restaurants, Souvenirläden und auch einige Bewohner, die
im „Fort“ ihren Lebensmittelpunkt gestalten. Ab und zu sieht man Kanonen und…Regenschirme?
In Sri Lanka ist es verpönt, sich in der Öffentlichkeit zu
küssen oder Zuneigung zu zeigen, weshalb viele Pärchen das heimlich und hinter
aufgespannten Schirmen machen. Das Sicherheitspersonal hat ein paar davon sogar
verscheucht… Aha, jetzt wissen wir das auch!
😉
Über eine Treppe kamen wir dann hinunter zum Strand, wo
wahnsinnig viele kleine und zerbrochene Korallen lagen und auch viele
klitzekleine Krebse unterwegs waren! Während ich mit dem Fotografieren von
Korallen beschäftigt war, verfolgte Michi die Wellen, bis ihn dann aber eine
erwischt hat und ein Schuh unter Wasser stand. (Wie auch immer das passieren
konnte..) …aber er wurde später noch einmal von einer Welle erwischt und dann
stand er komplett im kalten Wasser. Vom Wind und Wasser gebeutelt suchten wir nach
einem warmen Plätzchen zum Aufwärmen (und natürlich fürs Mittagessen) und
kehrten anschließend wieder heimwärts. Unser Aufenthalt in Galle war
voraussichtlich bis zum 05. September geplant, aber der Regen machte es
unmöglich, irgendetwas zu besichtigen, ohne krank zu werden. Aus diesem Grund
brachen wir unsere Zelte ab und zogen schon am nächsten Nachmittag weiter in
den Norden.
Ein
Achterl Wissen:
Sri
Lanka kann man generell in zwei Wetterzonen einteilen: Den Nordosten und den
Südwesten. Wenn zwischen Mai und September im Südwesten der Monsunregen wütet,
dann ist es im Nordosten heiß und sonnig. Umgekehrt gilt das gleiche für
Dezember bis März. Von März bis Mitte Mai regnet es auf der Insel recht wenig.

Einen Bus vom Vorort Galles´ abzupassen stellte sich recht
schwierig heraus und als wir dann endlich von einem mitgenommen wurden, war
dieser mit Menschen vollgestopft. Das Phänomen hatten wir öfters in Sri Lanka
und besonders mit den großen Rucksäcken war die Fahrt recht mühsam. Oft konnten
wir unsere Rucksäcke nämlich nicht in den Kofferraum werfen, sondern mussten
sie umständlich unter einen Sitz quetschen oder (was toll war) den Rucksack
neben dem Busfahrer platzieren. Dort gibt es nämlich einen kleinen Bereich, wo
man Taschen oder eben Rucksäcke hinlegen kann. Einige Busse in Sri Lanka haben
auch keine zwei Sitzplätze pro Seite, die durch einen Gang getrennt werden,
sondern zwei Sitzplätze, dann einen schmalen Gang und dann drei Sitzplätze.
Platz hat man aber eigentlich nirgends richtig, es sei denn man erhascht einen
Fensterplatz.
Ein
Achterl Wissen:
In
Sri Lanka ist es, wie bereits erwähnt, nicht unüblich, dass man stehen muss,
weil die Busse so voll sind. An dieser Stelle helfen sich die Passagiere aber
gegenseitig aus, indem die sitzenden Personen die Taschen von den Stehenden
halten. Auch uns wurde das einmal angeboten, zu diesem Zeitpunkt waren wir mit
dem System aber noch nicht so betraut.
Die Wartezeit in Colombo überbrückten wir mit Essen und die
Zähne wurden dann kurz vor Weiterfahrt am Straßenrand geputzt. Dann begann die
lange Nachtfahrt nach Trincomalee!
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