Direkt zum Hauptbereich

#24 Under Pressure!

Nilaveli / Sri Lanka

verFASSer: Angela

05. September 2023 – 12. September 2023

Damen am Feld
Der Gedanke und Entschluss, nach Nilaveli zu reisen, hatte seinen Ursprung bereits in Galle: Dort ist Michi nämlich bei der Suche nach möglichen Aktivitäten über eine Tauchausbildung gestolpert. Da es im Süden aber nicht möglich war (und wir sowieso schnellstmöglich wieder von dort weg wollten) beschlossen wir eben im Norden tauchen zu gehen. Und da sich die Tauchschulen eben in Nilaveli befinden, machten wir uns nun auf den Weg dorthin.

Wir spazierten also den gleichen Weg zurück, den wir im Finsteren gekommen waren und wieder vorbei an der Pagode und dem Schäferhund. Zurück zum Busbahnhof. Der Bus nach Nilaveli stand bereits dort und wir konnten einsteigen. Und dann warteten wir. Und warteten. Und warteten immer noch. Dann nach fast zwei Stunden Herumsitzerei war der Bus voll und wir fuhren los. Mittlerweile ist Tag geworden und die Sonne brannte auf uns herab – eine Wohltat zu den letzten Tagen im regennassen Galle. 

Streuner am Strand von Nilaveli

In Nilaveli gingen wir kurz einkaufen: Wasser, Bananen und eine Wassermelone. Die Bananen waren recht teuer, aber es war die wohl beste Banane, die ich jemals gegessen hatte! Dann ging es weiter zum Guesthouse, wo wir direkt freundlich aufgenommen wurden und das Badezimmer nutzen durften, obwohl das Check-in erst später möglich war. Wir machten uns für den Strand fertig und mussten dann noch etwa 700 Meter zum Strand gehen. Dann erwartete uns ein fast komplett leerer Sandstrand mit vielen Muscheln und glasklarem Wasser! Sogar einen Rochen habe ich während des Badeausflugs gesehen und langsam freute auch ich mich auf den bevorstehenden Tauchkurs!

Ein halbes Achterl Wissen:

Für die, die es nicht wissen, aber mein Onkel war Tauchlehrer und hat mir schon ein, zwei (Horror-)Geschichten vom Tauchen erzählt und welches Risiko eben jenes birgt. Die Begeisterung hielt sich deshalb vorher ein wenig in Grenzen! 😉

Wir hielten den Ausflug zum Strand trotzdem recht kurz, weil wir zum einen nicht krank werden und zum anderen keinen Sonnenbrand riskieren wollten. Der UV-Index liegt im September nämlich bei 7/12, was so viel heißt wie: Sonnenschutz wie Sonnencreme, Hut, Sonnenbrille und zu Mittag in den Schatten gehen.

Ein Achterl Wissen:

Der UV-Index (UVI) gibt die Intensität der Ultraviolettstrahlung an und besagt, wie schnell ungeschützte Haut (besonders zur Mittagszeit) gesundheitliche Schäden davonträgt. Eingeteilt wird der UVI in folgende Abschnitte:

0 – 2 / niedrig

Kein Schutz erforderlich

3 – 5 / mäßig

Schutz erforderlich: Hut, T-Shirt, Sonnenbrille, Sonnencreme

6 – 7 / hoch

Schutz erforderlich: Hut, T-Shirt, Sonnenbrille, Sonnencreme + die WHO empfiehlt, mittags den Schatten aufsuchen

8 – 10 / sehr hoch

Man sollte den Aufenthalt (besonders zwischen 11 und 15 Uhr) im Freien vermeiden und auch im Schatten eine lange Hose sowie langärmliges Oberteil und die o.g. Schutzmaßnahmen tragen

11 – 12 / extrem

Man sollte besonders zwischen 11 und 15 Uhr im Haus bleiben und wenn man sich draußen aufhält, alle Sicherheitsmaßnahmen von Stufe 8 – 10 anwenden. 

Die Werte hängen natürlich immer von der Bewölkung, dem Sonnenstand, der geografischen Breite sowie der Ortshöhe ab. In Österreich gibt es deshalb ganz verschiedene Werte und dass Spektrum reicht von 0 bis zum Wert 8 an klaren Sommertagen sowie noch mehr, wenn man sich auf einem Berg aufhält. In Kathmandu waren wir beinahe jeden Tag einem UV-Index von 11 – 12 ausgesetzt.

 Private Beach oder so

Also, es war schon ganz schön heiß während unserer Reise, von der Luftfeuchtigkeit ganz zu schweigen. Dann konnten wir unser Zimmer beziehen und unser Gastgeber führte uns ein wenig in seinem Garten herum und zeigte uns die derzeitige Baustelle, wo neue Gästezimmer geplant sind. Es war recht interessant zu sehen, dass sie die Ziegel dafür selbst herstellten und formten.

Wir mussten den Tauchkurs um zwei Tage verschieben, weil wir beide noch nicht 100% fit waren. Für die Tauchschule war das kein Problem und wir konnten inzwischen zumindest schon mit dem theoretischen Teil beginnen, den wir aber komplett unterschätzt hatten! Auf ein paar Stunden Videomaterial folgten umso mehr Stunden, die wir mit durchlesen verbrachten und zwischendurch gab es dann kleinere sowie größere Quizze, die es zum Absolvieren galt. Wir verschanzten uns ein wenig in unserer Unterkunft (was unser Gastgeber nicht so verstand), fertig wurden wir mit der Theorie bis zum praktischen Teil dann aber nicht…


Der Open Water Diving Course:

Dann kam endlich der Tag, an dem wir uns für das Tauchen fit genug fühlten: Wir wurden frühmorgens von der Tauchschule abgeholt und mussten vor Beginn noch die nötigen Unterlagen ausfüllen: Haftungsausschluss eben.

Dann bekamen wir eine kleine Einschulung für das Equipment und wir durften es direkt selber „zusammenbauen“ und testen, ob alles funktioniert. Für den ersten Tauchgang entschieden wir uns für den Pool. Die Bedingungen im Pool sind natürlich nicht mal annährend, wie die im Meer, aber wir bekamen zumindest ein Gefühl für unser Tauchequipment.

Gehege für Ziegen

Den Neoprenanzug hatten wir bereits bekommen, nun legten wir die Tauchweste (BCD = Buoyancy Control Device) inklusive Tauchflasche und Taucherbrille an. Dann gingen wir langsam ins Wasser, wo wir dann auch noch die Flossen anzogen. Und dann war der Moment gekommen: Wir setzten das Mundstück an und tauchten unter.

Man sagt, dass sich jeder an den ersten Atemzug unter Wasser erinnern kann. Und ja, das stimmt. Aber für mich waren die ersten Atemzüge keineswegs erfreulich, sondern sehr befremdlich. Das ich nur Zentimeter von der frischen Luft entfernt bin und nun ausschließlich durch den Mund ein- und ausatmen konnte, setzte mir ein wenig zu und ich wollte am liebsten wieder auftauchen und einen tiiiiiefen Schnapper durch die Nase machen.  Auch, als wir mit den Übungen begannen, bei welchen wir zB. unsere Taucherbrille unter Wasser setzten und diese wieder mit Luft füllen mussten oder wir eine „Out-of-air“-Situation üben mussten, hatte ich erneut das starke Bedürfnis, einfach aufzuhören und den Tauchkurs nicht zu beenden. Aber ich konnte auch immer noch aufhören, bevor wir dann ins Meer gehen würden! Also machte ich weiter. Michi schien sich unterdessen recht wohl zu fühlen und absolvierte alle Übungen mit Bravour! Nach einer Stunde im Pool hatten wir alle machbaren Übungen durchgeführt und machten uns wieder zurück zur Tauchschule.

Eidechse

Unser Tauchlehrer war mit uns zufrieden, also ging es nach einer kurzen Pause aufs Meer, wo wir wieder unser Equipment checkten und uns dann rückwärts ins Wasser rollten. Als ich dann kopfüber im trüben Wasser schwamm war mir wieder sehr mulmig, aber bevor ich unserem Lehrer meine Bedenken mitteilen konnte, begannen wir auch schon mit dem Abstieg. (Ab und zu muss man wohl zu seinem Glück gezwungen werden 😉)

Mir fiel das Ausgleichen beider Ohren recht gut, Michi hatte damit allerdings nach den ersten Metern Schwierigkeiten. (Für die, die keinen Bezug zum Tauchen haben: Man muss beim Ab- und Aufstieg im Wasser besonders auf den Druckausgleich der Ohren achten und darf beim Aufsteigen auch nicht die Luft anhalten, da der Differenz-Druck in der Lunge sonst zu groß wird. Bei den Ohren passiert dasselbe mit dem Unterdruck – das Gefühl kennt man meistens, wenn man von einem Berg hinunterfährt und man bekommt es eigentlich durchs Gähnen oder Schlucken wieder weg) Wenn man den Ausgleich der Ohren nicht spürt und der Druck größer wird, dann muss man wieder ein wenig hinauftauchen und dann wieder langsam hinunter. Immer wieder, bis man dann auf der gewünschten Tiefe ist. Nach mehreren Anläufen sind Michi und unser Tauchlehrer Dayan noch einmal auf die Oberfläche geschwommen, um dort neue Kraft zu tanken. Michi hat mir nachher erzählt, dass auch er beinahe aufhören wollte, damit er mir die Tauchzeit nicht verkürzt. Unterdessen war ich aber mit unserem zweiten Tauchlehrer auf ca. 12 Meter Tiefe und konnte mich ein wenig mit der neuen Umgebung betraut machen. Dann schaffte es auch Michi nach unten und wir konnten mit unserem ersten Tauchgang im Meer beginnen! 

Pretty Muh

Wir sahen viele Korallen, verschiedene Fische und Muscheln und mussten auch wieder ein paar Übungen absolvieren: „Out-of-Air“-Situation simulieren, eine mit Wasser gefüllte Brille wieder mit Luft füllen, im Wasser die perfekte Balance (Buoyancy) finden, unsere Tauchweste aus- und wieder anziehen, sowie ein paar weitere Übungen. Nach 35 Minuten begannen wir wieder mit dem Aufstieg, es gab eine 30minütige Pause und dann starteten wir den zweiten Tauchgang an derselben Stelle. Diesmal fiel Michi das Ausgleichen der Ohren auch schon leichter und wir begannen wieder mit unserer Tour. Vorbei an weiteren Korallen, Fischschwärmen und auch ein paar gefährlichen Feuerfischen, von denen wir aber reichlich Abstand hielten.

Nach erneuten 35 Minuten war der erste Tag auch schon geschafft! Wir fuhren zurück zum Strand, halfen beim Verräumen des Equipments und dann gab es Reis mit Fleisch zu Mittag. Wir machten noch einen kurzen Strandspaziergang und setzten uns dann wieder an den Theorieteil, der im Moment unsere ganze Aufmerksamkeit und Zeit konsumierte.

Mr. Krabs

Auch am nächsten Tag ging es wieder früh los, dieses Mal aber in Gesellschaft von Rosie und Michael. Rosie ist 70 und hatte heute ihren 146. Tauchgang und Michael, ihr Sohn, war bereits zum 50. Mal tauchen. Wirklich beeindruckend, wenn ihr mich fragt! 😃

Die Fahrt mit dem Boot zu unserer heutigen „Dive Site“ dauerte knapp 20 Minuten. Diese befand sich nämlich vor dem Ort Trincomalee und war ein offenbar sehr begehrtes Tauchziel. Als wir nämlich bei der Klippe ankamen, waren bereits zwei weitere Tauchboote und ein Fischerboot vor Ort. Hier tauchten wir das erste Mal auf unsere erlaubten 18 Meter hinab. Man merkt übrigens bereits nach den ersten Metern, dass die Farben rot und gelb nachlassen. Bei den meisten Fischen und Korallen konnte man aber trotzdem gut erahnen, welche Farbenpracht sie haben. Da wir heute schon mit dem Tauchequipment vertraut waren, nahmen wir außerdem die GoPro mit, die wohl nicht nur uns, sondern auch Dayan gefiel. Dieser jagte damit nämlich verschiedenen Fischen und Rochen hinterher und machte auch ein paar Aufnahmen von einem Aal. Auch dieser Tauchgang dauerte wieder knapp 30 Minuten und ich war wirklich froh, als wir in die Wärme der Sonne zurückkehrten! Stellenweise waren nämlich sehr kalte Strömungen unter Wasser, die nicht einmal mein Neoprenanzug abhalten konnte.


Wir machten wieder eine längere Pause am Strand, wo wir uns kokosnussschlürfend von Rosie und Michael verabschiedeten.

Ein Achterl Wissen (Nun wird´s kompliziert!):

Wenn man taucht, dann steht der Körper unter Druck. Das sind Pi-mal-Daumen 1 bar/ 10 Meter, dazu kommt der atmosphärischer Druck von 1 bar (also dem wir immer ausgesetzt sind).

In einer Tiefe von 10 Metern steht der Körper also unter 2 bar Druck; in 30 Meter Tiefe unter 4 bar (das wären mehr, als in euren Autoreifen sind!)

Desto tiefer man also geht, desto mehr Druck wirkt auf die Lunge und desto kleiner wird das Lungenvolumen. Der Körper kann nun zwar den Sauerstoff aus der Luft verwerten, der Stickstoff kann aber nicht oder nur bedingt an die Umgebung abgegeben werden und setzt sich im Gewebe und Blut fest. Wenn der Druck dann wieder weniger wird (also man aufsteigt) und der Stickstoff nicht schnell abgeatmet werden kann, können sich Stickstoffbläschen im Blut und Gewebe bilden. Diese können sich ausdehnen und die Blutgefäße zu wichtigen Organen blockieren. Das wäre die sogenannte „Dekompressionskrankheit“.

Um diese zu vermeiden wird geraten, dass man in einer Tiefe von knapp 4-5 Metern einen Sicherheitsstopp von ein paar Minuten einlegt, damit der angesammelte Stickstoff entweichen kann. Außerdem soll man nicht so lange Tauchgänge unternehmen, damit es gar nicht zu so einer großen Menge an Stickstoff im Körper kommt. 

Was hat das nun mit Rosie und Michael zu tun? Naja, die beiden hatten am nächsten Tag einen Flug und es wird geraten, dass man mindestens 12 Stunden vor einem Flug nicht mehr taucht. Wenn man mehrere Tauchgänge unternimmt, dann sollte man sogar mindestens 24 Stunden warten.  Das hat den Grund, dass der Druck im Flieger um knapp ¼ geringer ist als auf Seehöhe und dadurch die Gefahr einer Dekompressionskrankheit erhöht ist. Quelle: https://www.msdmanuals.com/de/heim/verletzungen-und-vergiftung/tauchverletzungen-und-verletzungen-durch-druckluft/dekompressionskrankheit


ich konnte ihm das Foto nie schicken :(
Wir sind nun auf jeden Fall wieder zu zweit und befuhren nach unserem Stopp wieder einen neuen Tauchplatz. Dort wurde direkt zu Beginn der Abstieg ohne Leine geübt und dann tauchten wir an einer meterhohen Mauer mit unzähligen Korallen entlang. Der letzte Tauchplatz war also mit Abstand der Schönste und Abwechslungsreichste! Wir sahen große und kleine Korallen, gefährliche und ungefährliche Fische, Stein- und Sandböden, Krabben und Muscheln. Wir haben sogar eine Höhle angeschaut, in der die Strömung aber recht stark war und ich mich mit Händen und Füßen wieder „hinaushanteln“ musste. Das Treiben im Wasser ging mittlerweile sehr gut und es hat wirklich Spaß gemacht!

Hiermit hatten wir den praktischen Teil unserer Tauchausbildung zum „PADI Open Water Diver“ erfolgreich abgeschlossen! Am Land genossen wir noch ein gemeinsames Mittagessen und wurden vom Manager noch dazu eingeladen, am Abend mit der ganzen Crew zusammenzusitzen und auf unseren Abschluss anzustoßen. Wir besorgten dazu Arrak (Spirituose aus Palmsaft) oder auch „Gal“ genannt und machten uns in der Finsternis wieder auf den Weg zur Tauchschule. Ein paar Arraks und Melonen später machten wir uns dann wieder auf den Heimweg. Der Abend war warm und die Sicht am Strand so klar, dass wir die Milchstraße sehen konnten. Über dem Meer schienen duzende Lichter zu schwimmen, die von entfernten Fischerbooten stammen.

einfach mal abhängen!
Den nächsten Tag nutzten wir, um bei unserem Theorieteil weiterzumachen. Auch unser Host war heute daheim und musste das Haus „hüten“, weil seine Familie zu einer Fahrzeugsegnung gefahren ist. Das ist wohl wie bei uns mit der Feuerwehr: Wenn man ein neues Auto kauft, dann wird das von einem Priester/Mönch gesegnet, dass das Fahrzeug & seine Insassen vor Unfälle und Unglück geschützt sind. Als sie am Abend wiederkamen, kamen wir mit der Tochter und dem Schwiegersohn in ein Gespräch, die uns stolz ihr Hochzeitsfotoalbum präsentierten: Sie zeigten uns, was sie am Tag vor der Hochzeit für Rituale durchlaufen sind, welche Kleidung sie zu welcher Zeremonie getragen haben und wie der Ablauf der Hochzeit war. Sie trug an ihrem Hochzeitstag drei verschiedene Sarees und dementsprechenden Schmuck und auch er musste mehrmals die Kleidung wechseln, damit sie farblich zusammenpassten. Außerdem erzählten sie uns, dass ihr Hochzeitsdatum nach ihrem Horoskop berechnet wurde:

Ein Achterl Wissen:

Sonnenuntergang

Wenn sich ein Paar trauen möchte, dann gehen sie zu einem Geistlichen, der die Planeten- und Sternenkonstellation an deren Geburtstagen analysiert und anhand dieser „berechnet“, ob das Paar gut zusammenpasst und an welchen Tagen eine Hochzeit unter einem besonders guten Stern stehen würde. Eingeteilt wird das dann in ein Punktesystem: 36 Punkte sind maximal erreichbar. Alles unter 18 Punkten heißt weiter, dass die Beziehung nicht harmonisch sein wird. Die Paare dürfen aber trotzdem heiraten. Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Marriage_in_Hinduism 

Der Schwiegersohn der Gastfamilie brachte uns am 12. September zurück nach Trincomalee, von wo aus es nach Kandy weitergehen sollte. Wir nahmen das Angebot dankend an, sparten so nämlich Zeit & Geld und waren während der Abreise in guter Gesellschaft! 😊

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

#42 2. Familienbesuch in Bangkok

Bangkok II / Thailand 23. Dezember 2023 – 28. Dezember 2023 Mit dem Zug ging es von Chiang Mai ins über 700 Kilometer entfernte Bangkok. Frühmorgens ging es deshalb zum Bahnhof und wir traten die 14 ½ h Fahrt an. Der Bahnhof in Chiang Mai ist putzig klein und der Zug mit den holzvertäfelten Wänden urig. 😄   Die Türen des Zugs waren wieder die ganze Fahrt über offen und es wehte ständig kalte Luft durch das Zugabteil, weshalb ich bis zum frühen Nachmittag eine Jacke benötigte – ab dort knallte dann die Sonne unbarmherzig durchs Fenster herein und verwandelte das Abteil in eine kleine Sauna. Man konnte zudem die Zwischentür zwischen Klo und Sitzabteil nicht vollständig schließen und wir wurden hin und wieder von Urin- oder Marihuana-Geruch überrascht. Wir saßen ganz vorne und bekamen meistens die volle Geruchsladung ab. Allerdings hatten wir auch im Gegensatz zu den anderen Passagieren am meisten Beinfreiheit, was bei so einer langen Zugfahrt schon ziemlich angenehm ist! Wenn ...

#41 Nordthailand

Chiang Rai und Chiang Mai / Thailand 17. Dezember 2023 – 23. Dezember 2023 Chiang Rai: Vom Flughafen in Chiang Mai ging es mit einem Taxi zum Busbahnhof. Vor Corona gab es einmal Busse, die in die Stadt fuhren, allerdings wurde das dann aufgrund mangelnder Nachfrage eingestellt. Am Busbahnhof angekommen mussten wir feststellen, dass heute schon fast alle Busse nach Chiang Rai ausgebucht waren. Nur ein einziger Bus, nämlich jener um 19 Uhr, hatte noch Platz für uns. Wir hatten nun die Wahl zwischen A) 9 Stunden mit Schlafdefizit auf den Bus warten und insgesamt THB 350,- (EUR 8,90) zu zahlen oder B) eine halbe Stunde auf ein Gemeinschaftstaxi warten aber insgesamt THB 1.000,- (EUR 25,40) zu zahlen. Wer auf A getippt hat: gewonnen! Wir wären keine Reisenden, wenn wir nicht die sinnbefreite günstigere Variante genommen hätten, oder? Den Tag verbrachten wir dann eigentlich vollständig in einem nahegelegenen McDonalds, wo wir insgesamt wahrscheinlich mehr Geld ausgegeben haben, als ...

#40 Von A nach B

Singapur - Johor Bahru – Kuala Lumpur 15. Dezember 2023 – 17. Dezember 2023 Unser Plan für die nächsten Tage war wie folgt: Am 16. Dezember um 16:00 Uhr geht unser Flieger von Kuala Lumpur nach Bangkok und von dort würden wir dann mit dem Nachtbus nach Chiang Rai fahren. Damit wir uns den Stress am Grenzübergang ersparen, sind wir bereits am 15. Dezember am Abend von Singapur ausgereist und nach Malaysien eingereist. Es war bereits recht spät, als wir in Johor Bahru beim Grenzübergang fertig waren und der letzte Bus in die Stadt, wo wir ein Zimmer für die Nacht gebucht hatten, war bereits gefahren. Internet gab es dort keines und wir fanden beinahe keinen Taxifahrer, der uns in die Stadt bringen wollte. Für umgerechnet $4 fand sich dann schlussendlich aber doch jemand und wir wurden vor einem Wohngebäude abgesetzt. Nachdem wir ein wenig herumgeirrt waren, fanden wir endlich das richtige Gebäude, den richtigen Stock und unser Zimmer. Mit 5 Stunden Schlaf ging es dann gegen 6:35 Uhr zu F...