Direkt zum Hauptbereich

#35 Angkor Wat

Siem Reap / Kambodscha

10. November 2023 – 14. November 2023

Pre Rup
Und wieder hatten wir eine Nacht im Schlafbus überstanden. Dieses Mal gab es aber keine komischen Sitzliegen wie in Vietnam, sondern Ledermatratzen wie in Indien. Diese sind um einiges komfortabler für den Rücken, ausgeschlafen war ich aber trotzdem nicht, als wir ein wenig außerhalb vom Stadtzentrum Siem Reaps aus dem Bus gelassen wurden. Ein paar Tuk-tuks und Taxis warteten bereits auf Kundschaft und ich kann mir vorstellen, dass die Busfirma hier noch einmal einen Teil mitkassiert. Wir weigerten uns, (was im Nachhinein betrachtet wirklich banal wenig ist) die umgerechnet EUR 4,00 für das Tuk-tuk zu zahlen und machten uns deshalb zu Fuß auf den Weg in das knapp vier Kilometer entfernte Stadtzentrum. Wir folgten der Hauptstraße in die Stadt und kamen an einem kleinen Markt vorbei, wo mit Fisch, Fleisch, Gemüse, Obst und sonstigen Lebensmitteln gehandelt wurden. Das Geruchschaos aus einem Mix von totem Fisch, rohem und ungekühlten Fleisch sowie abgestandenen Frittieröl ließ meinen Magen Achterbahn fahren und ich musste meine Zähne ordentlich zusammenbeißen, damit ich das gestrige Abendessen unten behielt.  

Als wir die Stadt erreichten, suchten wir trotzdem erstmals ein Café auf, um dort zu frühstücken, bevor es dann auf einen Sprung zum Postamt und dann weiter zu einem Printshop ging. Printshop? Weltreisende sind immer für Überraschungen offen, nicht? 😉 Der Grund für den Besuch beim Printshop war, dass meine Familie und Michis Schwester und Schwager uns in Bangkok treffen würden und wir sie gerne mit einem Banner beim Flughafen abholen würden. Wir entschieden uns für ein knapp 1,8 x 0,5 Meter Banner, das Motiv dafür würden wir im Hotelzimmer designen. Nach einem kurzen Besuch beim „Alten Markt“ fuhren wir zum Hotel (ironisch, dass wir nun doch mit dem Taxi fuhren, nicht? Es war aber auch günstiger! 😉) und Michi begann voller Tatendrang, das Banner für meine Familie zu gestalten.

Kleine Hintergrundinformation: Meine Eltern fahren jedes Jahr mit Familienmitgliedern und Bekannten mit einem 9-Sitzer VW-Bus in den Urlaub und irgendwann wurde der Name „Reisis on Tour“ ins Leben gerufen, der nun groß auf beiden Seiten des Busses prangt. Der „Slogan“, welcher auf dem Banner stehen sollte, war also gleich gefunden und auch der restliche Hintergrund gestaltete sich wie von selbst: Korallen und Meer, ein kleiner silberner VW-Bus mit Haiflosse und in großen Buchstaben „Welcome to T🦈land 2023 - Reisis on tour“. Auch für Michis Schwester war schnell ein Hintergrund gefunden: Das Markenlogo von „Louis Vuitton“ zog sich über den Bildschirm und in der Mitte stand der Text: „Birthday VIP – Mrs. Maci“. Perfekt! Wir übermittelten die Daten noch am selben Tag und konnten das Banner am 13. November abholen. Kostenpunkt: EUR 16,00 für beide Banner. Wow!

Tatsächlich waren wir aber wegen etwas anderem nach Siem Reap gekommen: Die berühmten Tempel der Khmer, darunter der wohl Bekannteste, Angkor Wat!

Ein Achterl Wissen:

Die Tempel in und um Siem Reap wurden im Zeitraum zwischen dem 9. und 15. Jahrhundert nach Christus erbaut und der Ort erfuhren besonders unter dem König Yasovarman I. (889 – 910 n. Chr.) einen wirtschaftlichen Aufschwung, da dort in dieser Zeit viele Bewässerungsanlagen und Stauseen erbaut und dadurch eine ganzjährige Reisernte ermöglicht wurde. Durch den neu gewonnenen Reichtum des Khmer-Reiches wurden nun große Städte und Tempelanlagen zur Ehrung ihrer Götter erreichtet, welche dann unter König Suryavarman II. (1113 – 1150 n. Chr.) renoviert und durch weitere Tempel ergänzt wurden. Zu dieser Zeit entstand auch der Tempel Angkor Wat. Im 16. Jahrhundert nach Christus waren die Tempelanlagen weitgehend verlassen (was wahrscheinlich auf Kriege und Machtverluste zurückzuführen ist) und verwahrlosten in den dichter werdenden Wäldern. Einzig der Tempel Angkor Wat war durch seinen 170 – 190 Meter breiten Wassergraben weitgehend geschützt.

Die Tempel von Angkor Wat rückten erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts in den Fokus der Europäer und erst im 20. Jahrhundert begann man damit, die Tempel zu restaurieren und die Geschichte niederzuschreiben. 

Einer der ersten westlichen Besucher war Antonio da Magdalena. Ein Portugiese, der 1586 nach Angkor Wat kam und die Tempelanlagen wie folgt beschrieb: „als so außergewöhnlich, dass man es weder mit einem Stift beschreiben, noch mit einem anderen Monument der Welt vergleichen kann“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Angkor_Wat, Alison Behnke: Angkor Wat. Unearthing Ancient Worlds. Twenty-First Century Books, Minneapolis 2009, ISBN 0-8225-7585-X, S. 10.

Von einem Paar, welches wir auf unseren Reisen getroffen hatten, wussten wir, dass das Gelände von Angkor Wat riesig ist und dass man am besten einen mindestens Dreitagepass kaufen sollte, weil es einfach so viel zu sehen gibt. Wir hatten natürlich keine Vorstellung, wie es dort sein würde und waren über den Tipp sehr dankbar… 

Tag 1

Angkor Wat wir
Wie bei den meisten Sehenswürdigkeiten ist die beste Uhrzeit fürs Sightseeing ganz in der Früh, weil dann noch nicht so viele Leute sind. Außerdem wird es hier tagsüber recht heiß (besonders bei Steintempeln) und wir entschieden, kurz vor Sonnenaufgang mit den Fahrrädern zum Ticketverkauf zu radeln und dann direkt zum ersten Tempel zu fahren. In dieser Nacht schüttete es wie aus Eimern und als wir mit gerade einmal mit 5 Stunden Schlaf intus um 4:30 Uhr geweckt wurden, hoffte ein kleiner Teil in mir, dass es noch immer regnen würde und ich noch ein paar Stunden weiterschlafen kann. Schlaftrunken zogen wir uns beide an: Michi eine lange Hose und T-Shirt, ich ein langer Rock und langärmliges Shirt. Da die Tempel teilweise noch aktiv sind, muss man nämlich die Kleidervorschrift wahren. 

Angkor Wat Sonnenaufgang
Wir schwangen uns auf die Räder und starteten den Tag: Auf dem Weg zum Ticketoffice kamen uns bereits Unmengen an Touristen mit Tuk-tuks, Rikschas, Fahrrädern oder Mopeds entgegen und ein Wettlauf um die Zeit begann. Der Ticketkauf war schnell und einfach und kostete für kambodschanische Verhältnisse ein Vermögen: $62,00 für drei Tage. Man muss aber dazusagen, dass sich wohl ganz Kambodscha mit den Einnahmen von Angkor Wat über Wasser hält. Als wir den Fuß aus dem Ticketoffice setzten, war bereits das gelb der Sonne am Horizont zu sehen und wir beeilten uns, zum Tempel Angkor Wat zu kommen. Wir radelten die drei Kilometer lange Straße entlang und kamen zum Wassergraben. Auf der gegenüberliegenden Seite sah man einen kleinen Wald und man konnte nur erahnen, dass sich dahinter ein riesiger Tempelkomplex befand. Einmal nach links, einmal nach rechts – einfach dem Teich entlang, bis auf der rechten Seite eine Brücke übers Wasser führte. Der Himmel war nun gelb-orange und die unverkennbaren Türme Angkor Wats hoben sich dunkel von seinem hellen Hintergrund ab und spiegelten sich im Wassergraben wider. Auf der Brücke wurden dann noch kurz unsere Tickets kontrolliert und dann durften wir die rund 200 Meter lange Brücke überqueren. Bevor man aber zum Hauptareal Angkor Wats kommt, durchschreitet man noch eine Art „Vorgebäude“ und dann befindet man sich im Garten. Der Weg zum Tempel ist mit Steinen ausgelegt und von Geländern umrahmt. Zwischendurch wird das Geländer durch ein paar Stufen unterbrochen, die zur Wiese hinunterführen. Das Areal ist auf drei Seiten von einem kleinen Wald umgeben, in welchem auch Affen wohnen und es gibt zwei Teiche mit Seerosen, dessen Wasser vom heutigen Regen über die Ufer getreten ist.
Apsaras

Die Sonne stand bereits am Himmel, als wir Angkor Wat betraten und doch war es recht finster in den Gängen des Tempels. Kaum hatte ich einen Fuß in die Tempelanlage gesetzt, konnte ich kaum meinen Finger vom Auslöser nehmen: Die Säulen waren mit feinen Schnitzereien verziert und auf der Decke fand man rötliche Malereien und Mandalas wieder. In die Wände waren kleine weibliche Tänzerinnen, sogenannte Apsaras, geschnitzt, jede feiner und detailreicher als die vorherige! Man sah Blumenverzierungen, Inschriften und es gab sogar ganze Wände voll mit Figuren, die eine Geschichte erzählen! Die „Basreliefs der dritten Galerie“, welche bildlich Geschichten und Mythen erzählen, umfassen insgesamt mehr als 1000 m2 Fläche! (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Angkor_Wat) 

Wandschnitzereien
Zwischen den fein säuberlich zusammengesetzten Steinen (meist Sandsteine, weil man dadurch die Fugen besser verschließen konnte) wachsen mittlerweile wieder kleinere Pflanzen und Blumen. Wir erkundeten einen kleinen Tempel außerhalb des Geländes. Er war nicht wirklich groß und kaum restauriert, denn im Inneren lagen willkürlich große Steine herum. Auch hier fand man die kleinen Tänzerinnen (Apsaras) wieder, aber durch die Witterung waren die feinen Verzierungen bereits verschwunden. In der Mitte Angkor Wats thront mit 65 Metern der höchste Turm. Diesen kann man nicht besteigen, dafür aber eine Zwischenebene, auf welcher auch Statuen Vishnu zu finden sind. Die Zwischenebene ist nur über eine Seite erreichbar, da die Originalstufen schon sehr abgetreten sind. Aus diesem Grund wurde auf einer Seite eine Metallstiege errichtet, die steil in die Höhe ragte und über die wir nun hinaufstiegen.

Bayon Tempel
Nach Angkor Wat fuhren wir weiter Richtung Bayon Tempel. Auf dem Weg dorthin bogen wir noch kurz zu einem kleineren, pyramidenförmigen Tempel ab, welcher abseits der Straße im Wald stand. Er erinnerte ein wenig an einen Aztekentempel, denn von allen vier Seiten führten Stufen hinauf. Die Stufen waren uneben, teilweise sehr hoch und oft fehlten Teile der Stufen, weil sie schon so abgebröckelt sind. Über eine Brücke, die menschengroße Statuen als „Geländer“ haben, ging es durch einen hohen, aber schmalen Torbogen hindurch aufs Gelände zum Bayon Tempel. Die Straße führte noch etwa einen Kilometer durch eine Waldallee, bevor wir den Tempel erreichten. Der Bayon Tempel war ein wenig chaotischer aufgebaut als Angkor Wat und bei Weitem nicht so gut restauriert, aber egal wohin man schaute, man sah überall liebliche, in Stein gehauene Gesichter! In einigen Teilen des Tempels wohnen nun auch Fledermäuse und ab und zu hört man sie weit oben quietschen. Meistens aber merkt man sie am Geruch oder daran, dass man plötzlich in ihrem Klo steht. 😉 Mir hat der Bayon Tempel trotz des Chaos am besten gefallen und auch, als wir uns auf den Weg zur „Elephant Terrace“ machten, ließ er mich nicht los. Dementsprechend unbeeindruckt war ich dann allerdings von den Terrassen. Da wir aber mittlerweile auch schon einige Stunden „Vollzeit-Sightseeing“ betrieben haben, beschlossen wir, über die große Ringstraße nachhause zu fahren. Immerhin war es nun auch schon recht warm. Wir radelten los und kamen an vielen weiteren Tempeln vorbei, die sich entlang der Ringstraße befanden. Nach 2/3 der Strecke war ich aber so kaputt, dass ich mich einfach neben der Straße ins Gras legte und 20 Minuten Pause machte. Glücklicherweise hatten wir einen Lutscher dabei, der meine aufkommende schlechte Laune besänftigte und wir den Rest des Weges bestreiten konnten. Wir waren heute aber auch ohne Gangschaltung über 37 Kilometer geradelt! 

Tag 2

Michi + Apopo Ratte
Heute besuchten wir die Organisation „Apopo“. Die Organisation wurde 1997 gegründet und befasst sich mit der Entminung von ehemaligen Kriegsgebieten mithilfe von Afrikanischen Riesenhamsterratten und Hunden. Man begann damit, die ersten Ratten von Afrika zu importieren, zu trainieren und zu züchten. Im Juni 1999 wurde dann die ersten Trainingsmethoden entwickelt, wie die Ratten eingegrabene Minen aufspüren könnten und im Jänner 2003 der erste Erfolg: Bei einem Einsatz der Ratten in Mosambik wurden alle 20 Minen, die vorher mittels Metalldetektor ermittelt wurden, gefunden und entschärft. 

Das Training:

1) Sozialisierung: Mit vier Monaten öffnen die Ratten ihre Augen und lernen ihre Umgebung kennen. In dieser Zeit werden die Ratten durch Berührungen an den Geruch und Klang von Menschen gewöhnt

2) Klicker- und Geruchstraining: In der ersten Phase bekommen die Ratten etwas zu essen, wenn sie ein Klicker-Geräusch hören. Sie lernen, dass das Klicken positiv für sie ist und assoziieren es mit Essen = es spricht also ihr Belohnungssystem an. In der nächsten Phase werden sie an den Geruch von Sprengstoff gewöhnt. Hierfür wird ein Teeei mit Sprengstoff gefüllt und wenn die Ratten das Ei berühren, hören sie das Klicken und bekommen eine Belohnung. Die Ratten lernen also, dass wenn sie diesen bestimmten Geruch ausmachen, sie mit Futter belohnt werden.

3) Geruchsunterscheidungstraining: Bei dieser Phase lernen die Ratten, Gerüche zu unterscheiden und sich nur auf den Geruch von Sprengstoff zu reagieren. Das Training erfolgt wieder mittels Teeeier und wenn das richtige Ei berührt wird, erhalten sie eine Belohnung.

4) Training mit vergrabenen Teeeiern: Nun wird das Teeei mit Sprengstoff ein paar Zentimeter in der Erde vergraben. Mit einer Leine geht man nun den Bereich ab und wenn die Ratte den Sprengstoff riecht, sollte sie das Teeei ausgraben.

5) Training mit entschärften Minen: Das ist der wichtigste Teil der Ausbildung. In dieser Phase müssen die Ratten erstmals bereits entschärfte Minen aufspüren. Erst auf kleineren Flächen an der Oberfläche, dann auf immer größeren Flächen und die Minen werden vergraben. Sobald die Ratte den Sprengstoffgeruch ausmacht, kratzt sie an der Oberfläche und lässt die Entminungsbeauftragten wissen, dass hier etwas vergraben ist. 

Apopo Ratte / Training
6) Abschlusstest: Die Ratten müssen bei einem letzten Test alle Minen auf einem Gelände von 400 m2 aufspüren. Nur eine Person weiß, wo alle Minen versteckt sind, und die Ratte darf einen Fehler machen. Schafft sie es, wird sie in den Einsatz geschickt, schafft sie es nicht, muss sie entweder wieder zum Training oder sie darf als Vorzeigeratte bei den Apopo-Führungen fungieren! (Quelle: https://apopo.org/what-we-do/detecting-landmines-and-explosives/how-we-do-it/mdr-training/ https://apopo.org/who-we-are/our-history/ )

Bei den Einsätzen von Apopo werden auch Metalldetektoren sowie Hunde für die Eingrenzung von verminten Gebieten eingesetzt. Bei Metalldetektoren ist allerdings das Problem, dass diese auf jedes Metall reagieren und die vorsichtige Freilegung der Minen sehr lange dauert, weshalb auch viel Zeit „vergeudet“ wird. Bei Hunden ist das Problem, dass sie mit ihrem Gewicht die Mine auslösen könnten. Außerdem ist die Nase von Ratten besser, als die von Hunden und sie sind sowieso leichter, weshalb sie auch auf den Minen stehen könnten, ohne, dass etwas passiert. Heute sind rund 53 Ratten im Einsatz rund um Kambodscha und alleine im Jahr 2023 wurden über 2.000 Minen gefunden und entschärft.

Nach der Führung ging es wieder einen Sprung zum Bayon Tempel (ich wollte ihn unbedingt noch einmal ansehen), bevor wir den Sonnenuntergang bei Angkor Wat genossen. Lange ging es allerdings nicht her, bis das Security-Personal langsam alle Menschen aus dem Tempel und der Tempelanlage verscheuchte: Sperrstunde. Aber so erhaschten wir immerhin einen Blick auf den fast menschenleeren Tempel!

Tag 3

Pre Rup
Um 6 Uhr radelten wir an diesem Morgen zum Srah Srang Tempel und weiter zum Pre Rup, welcher laut Internet eigentlich erst ab 7 Uhr geöffnet war. Auch das Sicherheitspersonal stand noch am Parkplatz herum und hätte uns hier bis 7 Uhr warten lassen, allerdings stand auf unseren Eintrittskarten, dass der Tempel bereits früher geöffnet hat. Etwas widerwillig ließen sie uns dann aber doch schon rein und es war menschenleer! Man musste wieder unzählige Stufen erklimmen, bis man dann auf einer oberen Plattform ankam. Der Tempel erstrahlte im orangen Licht der aufgehenden Sonne und wie erkundeten den Tempel, bis es kurz vor 7 Uhr dann weiter zum Ta Prohm Tempel ging, welchen einige von euch vielleicht von dem Film „Lara Croft – Tomb Raider“ kennen. 

Ta Prohm
Es ging durch ein Tor hindurch und dann folgten wir einem kleinen Wald zum Eingang der Tempelanlage. Der Ta Prohm Tempel unterscheidet sich von den anderen Tempeln dadurch, dass viele der Tempel eingestürzt und der Vegetation überlassen sind. Auch Tetrameles, die Bäume, die hier zwischen und auf den Tempeln wachsen, schaffen mit ihren langen, tentakelartigen Wurzeln ein mystisches Bild. Es ging weiter zum Tempel „Ta Keo“. Wir mussten wieder unzählige, unebene Stufen hinaufklettern, um nach oben zu gelangen. Ich setzte mich in eines der vier Fenster des höchsten Tempels und genoss die Aussicht und den Schatten, den der Tempel bot. Der letzte Tag in Siem Reap war bis auf ein kleines Malheur sehr erfolgreich gewesen: Mir glitt nämlich beim letzten Tempel meine Kamera aus der Hand und fiel auf den harten Steinboden. Nach dem ersten Schreckmoment kam der Zweite: Das Objektiv ließ sich nicht mehr einfahren und es wurde eine Fehlermeldung am Display angezeigt! Glücklicherweise (!) war der Aufenthalt in Siem Reap auch schon so gut wie vorbei und die SD-Karte beim Fall nicht beschädigt worden. Auf dieser befanden sich nämlich sämtliche Fotos von den letzten drei Tagen. Und das waren so Einige! 

Kleine Zusatzinfo:

Mike
Im Jahr 2023 verzeichnete Angkor Wat eine Besucherzahl von knapp 800.000 Personen. Im Jahr 2018 wurden hingegen 2.59 Millionen Besucher gezählt! Durch Corona gab es also einen gewaltigen Rückgang der Besucherzahlen und auch jetzt ist die monatliche Besucherrate noch knapp die Hälfte bis ein Drittel des damaligen Stands. Also eigentlich DIE perfekte Zeit, um Angkor Wat anzusehen. 😉

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

#42 2. Familienbesuch in Bangkok

Bangkok II / Thailand 23. Dezember 2023 – 28. Dezember 2023 Mit dem Zug ging es von Chiang Mai ins über 700 Kilometer entfernte Bangkok. Frühmorgens ging es deshalb zum Bahnhof und wir traten die 14 ½ h Fahrt an. Der Bahnhof in Chiang Mai ist putzig klein und der Zug mit den holzvertäfelten Wänden urig. 😄   Die Türen des Zugs waren wieder die ganze Fahrt über offen und es wehte ständig kalte Luft durch das Zugabteil, weshalb ich bis zum frühen Nachmittag eine Jacke benötigte – ab dort knallte dann die Sonne unbarmherzig durchs Fenster herein und verwandelte das Abteil in eine kleine Sauna. Man konnte zudem die Zwischentür zwischen Klo und Sitzabteil nicht vollständig schließen und wir wurden hin und wieder von Urin- oder Marihuana-Geruch überrascht. Wir saßen ganz vorne und bekamen meistens die volle Geruchsladung ab. Allerdings hatten wir auch im Gegensatz zu den anderen Passagieren am meisten Beinfreiheit, was bei so einer langen Zugfahrt schon ziemlich angenehm ist! Wenn ...

#41 Nordthailand

Chiang Rai und Chiang Mai / Thailand 17. Dezember 2023 – 23. Dezember 2023 Chiang Rai: Vom Flughafen in Chiang Mai ging es mit einem Taxi zum Busbahnhof. Vor Corona gab es einmal Busse, die in die Stadt fuhren, allerdings wurde das dann aufgrund mangelnder Nachfrage eingestellt. Am Busbahnhof angekommen mussten wir feststellen, dass heute schon fast alle Busse nach Chiang Rai ausgebucht waren. Nur ein einziger Bus, nämlich jener um 19 Uhr, hatte noch Platz für uns. Wir hatten nun die Wahl zwischen A) 9 Stunden mit Schlafdefizit auf den Bus warten und insgesamt THB 350,- (EUR 8,90) zu zahlen oder B) eine halbe Stunde auf ein Gemeinschaftstaxi warten aber insgesamt THB 1.000,- (EUR 25,40) zu zahlen. Wer auf A getippt hat: gewonnen! Wir wären keine Reisenden, wenn wir nicht die sinnbefreite günstigere Variante genommen hätten, oder? Den Tag verbrachten wir dann eigentlich vollständig in einem nahegelegenen McDonalds, wo wir insgesamt wahrscheinlich mehr Geld ausgegeben haben, als ...

#40 Von A nach B

Singapur - Johor Bahru – Kuala Lumpur 15. Dezember 2023 – 17. Dezember 2023 Unser Plan für die nächsten Tage war wie folgt: Am 16. Dezember um 16:00 Uhr geht unser Flieger von Kuala Lumpur nach Bangkok und von dort würden wir dann mit dem Nachtbus nach Chiang Rai fahren. Damit wir uns den Stress am Grenzübergang ersparen, sind wir bereits am 15. Dezember am Abend von Singapur ausgereist und nach Malaysien eingereist. Es war bereits recht spät, als wir in Johor Bahru beim Grenzübergang fertig waren und der letzte Bus in die Stadt, wo wir ein Zimmer für die Nacht gebucht hatten, war bereits gefahren. Internet gab es dort keines und wir fanden beinahe keinen Taxifahrer, der uns in die Stadt bringen wollte. Für umgerechnet $4 fand sich dann schlussendlich aber doch jemand und wir wurden vor einem Wohngebäude abgesetzt. Nachdem wir ein wenig herumgeirrt waren, fanden wir endlich das richtige Gebäude, den richtigen Stock und unser Zimmer. Mit 5 Stunden Schlaf ging es dann gegen 6:35 Uhr zu F...